Preisträger des Ideenwettbewerbs Metamorphose GEH8

Das Umfeld der GEH8 verändert sich. Das bietet uns die Chance sich neu auszurichten. Diesen Veränderungsprozess wollen wir künstlerisch begleiten. Deshalb riefen wir spartenübergreifend dazu auf, Ideen und Konzepte einzureichen, wie mit künstlerischen Mitteln die Metamorphose der GEH8 von heute bis 2020 dokumentiert, reflektiert, interpretiert oder veranschaulicht werden kann.
Von den eingereichten Konzeptvorschlägen aus Spanien, Holland, Tschechien und Deutschland entschied sich die Jury für die folgenden Preisträger:

Annemarie Strümpfler (Bremen)

Annemarie Strümpfler arbeitet seit 2015 verstärkt raum- und kontextbezogen nach dem Prinzip der Camera Obscura. Orte im städtischen Raum werden zu begehbaren Kameras, in welchen Ausschnitte der sich an Wänden oder Boden zeigenden Projektionen fotografisch abgelichtet und entwickelt werden.
Auch die Räume der GEH8 werden während der Umbauphase in regelmäßigen zeitlichen Abständen zu einer Camera Obscura umfunktioniert. Zusätzliche Lochkameras nehmen aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Metamorphose der GEH8 im Kontext des neu geschaffenen Umfelds auf.
Die Ergebnisse sind groß- und kleinformatige SW-Ablichtungen auf Fotopapier, worin sich die Grenze zur Malerei verwischt. Sie dokumentieren als unikate Wirklichkeit den Bauverlauf und halten gleichzeitig das Wesenhafte der Veränderung der GEH8 auf ‚fotomalerische‘ Art fest.
Gleichzeitig wird die Kamera zu bestimmten Zeiten auch begehbar sein, so dass sie unabhängig von der Herstellung der Ergebnisse besucht werden kann. Die Besucher bekommen damit einen Einblick in die Kamera, erleben quasi als live-stream den Umbau und werden selbst Teil des Projektes, in dem sie in der Kamera selbst Teil der Projektionsfläche sind. Diese Stadt-Raum-Installation im Prozess wird damit körperlich erfahrbar.

Sonderpreis und besondere Erwähnung der Jury:

Niels Post (Rotterdam)

Der Künstler sucht themenspezifische Spamwörter im Internet, die physisch auf der Zuwegung zwischen der GEH8 und der Schule als Kunstwerk angebracht werden. Das Werk dient als Brücke zwischen den beiden Welten der Schule und dem Kunstraum der GEH8 und unterstützt die Annäherung der Nachbarn.

Die Jury würdigt mit dieser Arbeit insbesondere die Beachtung der Metamorphose über den Umbau hinaus. Erst mit der gelungen Anbindung der neuen Nachbarn an die GEH8 ist der Veränderungsprozess erfolgreich abgeschlossen. Dies ist für uns auch deshalb von besonderer Relevanz, da wir uns zukünftig für die künstlerische Bildung von Kinder und Jugendliche engagieren wollen.

 

Auf dem Dach der GEH8 gewinnt man einen guten Blick für die momentane Bausituation (Preisträgerin Annemarie Strümpfler mit GEH8 Vorstand Paul Elsner).