Kaschmir wäscht man mit der Hand – Klasse Macketanz

21.04. – 13.05.2012

Kaschmir wäscht man mit der Hand – Klasse Macketanz

Eröffnung: Sa 21.4. 19 Uhr

Öffnungszeiten Fr – So 16 – 20 Uhr

und nach Vereinbarung

 

Beide Hände in Brusthöhe, schulterbreit geöffnet. Keine Scheuklappen, sondern eine Fokussierung. Den Herzraum offen, Bewegung nach vorn. Intellekt und Intuition treffen sich, um ihren Weg in die Materie zu finden. Dort ist der Ursprung einer wärmenden Malerei.

Klasse Macketanz, http://www.klassemacketanz.de

HfBK Dresden, http://www.hfbk-dresden.de

Es stellen aus:

Marie Athenstaedt, Katharina Baumgärtner, Ella Becker, Josephin Bunde, Ludwig Flohe, Wiebke Herrmann, Daniel Jantsch, Steffi Köhler, Melanie Kramer, Marie-Christin Rothenbücher, Anton Schön, Christian Thamm, Charlott Weise und Maria Katharina Wendt.

16 Studierende und ein Plädoyer für die Handwäsche

Macketanz-Klasse eröffnet Ausstellung im geh8

Kaschmir wäscht man mit der Hand. Warum, das können Besucher der Ausstellung mit dem gleichnamigen Titel ab 21. April 2012 im Dresdner Kunstraum geh8 sehen.

Die ausstellenden Studierenden sind Mitglieder der Klasse Macketanz – einer Fachklasse für Malerei, die seit Mai 2010 das Spektrum an der Hochschule für Bildende Künste Dresden ergänzt. Johannes Schmidt, Kurator der Städtischen Galerie Dresden, wird über Kaschmir sprechen, über diverse Pflegeanleitungen und über das Kunstmachen im Handwäschemodus. Er weiß um „die Mühen und den Zeitaufwand der Handwäsche im vollautomatisierten Zeitalter“ und beschreibt damit genau das, worum es den 16 Studierenden und ihrem Professor Christian Macketanz geht: Um ein ernsthaftes Schaffen und Ringen. Über seinen Atelierrundgang berichtet Johannes Schmidt: „Stilistischen Orientierungen scheinen potenziell alle Himmelsrichtungen offen zu sein. Die vorhandene Vielfalt der künstlerischen Ansätze wird offenbar erhalten und gefördert …“

Da gibt es den Einen, der den Erscheinungen, die im Alltag an den meisten vorbeirauschen eine rein auf das Wirken der Farben und Formen gerichtete Entsprechung gibt. Kaffeeflecken, seltsame Architekturfragmente oder das Schattenspiel im Wald finden sich in großen Bildern und teils begehbaren Installationen wieder. Das gibt es jene, die mit entschlossener Leichtigkeit und fast psychedelischer Farbigkeit Phantasiewelten erfinden und jene, die unermüdlich die ungewollte Komik von sich wiederholenden Alltags-Phänomenen aufzeichnen. Es wird entschlossen der Farbe der Vorrang vor dem Motiv eingeräumt und andersherum. Es wird experimentiert, wiederholt, verglichen, verworfen, gefunden. Die “Akademieausbildung” wird hier, so konstatiert Schmidt “freudig und bisweilen exzessiv genutzt.“

Gemeinsam ist allen eine seltsam schüchterne Poetik. Diese ist fast immer un-cool, in wenigen einzelnen Fällen kühl oder pop-launig, aber nichtsdestotrotz mit einem starken Hang, eine Stimmung zu verdichten. Diese seltsam schüchterne Poetik und auch diese Offenheit wollen die Studierenden der Macketanz-Klasse in die Ausstellung, ihre Dokumentation und Vermittlung übertragen. Fazit: Kaschmir wäscht man mit der Hand. Unbedingt.

Mr. Flux, selbst Macketanz-Schüler, wird den Abend mit einem Soundgemälde begleiten. Seine Zutaten findet er mit dem Aufnahmegerät in der sogenannten Realität. Die Ausstellung wird von der Leinemann-Stiftung für Bildung und Kunst und privaten Dresdner Sponsoren gefördert. Die Macketanz-Klasse sagt hiermit herzlichen Dank. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.