2. Verstärker Kunst-Film-Festival

Unter dem Titel „Verstärker“ präsentiert die GEH8 Projekte und Ausstellungen von Studierenden der
HfBK Dresden und anderer Kunsthochschulen der neuen Bundesländer. Neben ihren eigenen
Ausstellungen und Projekten öffnet die GEH8 immer wieder ihren Raum für junge Künstlerinnen und
Künstler und sorgt so für bessere künstlerische Produktions- und Präsentationsbedingungen in
Dresden. Mit „Verstärker“ wurde nun erstmals ein eigenes Format geschaffen, das aufstrebende
künstlerische Positionen unterstützt und honoriert.

Im Rahmen des Verstärker-Programms zur Unterstützung des künstlerischen Nachwuchses veranstaltet die GEH8 das 2. Kunst-Film-Festival und verleiht dabei den vom Dresdner Künstler Heinz Schmöller gestalteten Verstärker-Award. Das Festival präsentiert am Freitag, den 16. Oktober Kurzfilmbeiträge von Studierenden ausgewählter Kunsthochschulen der neuen Bundesländer. Hier entscheidet das Publikum: Kommt zum Screening und stimmt für Euren Favoriten! Die Gewinner werden im Rahmen einer Galashow mit Livemusik und After Party am Samstag, den 17. Oktober ausgezeichnet.

Freitag, 16. Oktober 2020
Eröffnung + Screening
Einlass 18 Uhr | Beginn 19 Uhr

Samstag, 17. Oktober 2020
Preisverleihung
Show mit Livemusik + After Party
Einlass 18 Uhr | Beginn 19 Uhr

 

Das Publikum hat entschieden! Hier findest Du die Shortlist & Preisträger des 2. Verstärker Kunst-Film-Festes:

1. Platz (Verstärker-Award + 300 Euro)

KONRAD LEUE mit „Draußen vor der Tür“

2. Platz (200 Euro)

INKA HILSENBEK mit „Bückeberg bei Hameln“

3. Platz (100 Euro)

CHARLOTTE JACOBY mit „Spinne der Film“

Besondere Erwähnung: 

MIRKO MUHSHOFF mit „Das Bauhaus in Wiblingswerde“ sowie NINA HOPF mit „eademcutis – Diesselbe Haut“

Wir möchten uns noch einmal bei allen Bewerber/-innen, Gästen und beim Team bedanken. Es war ein wundervolles Film-Festival! Wir freuen uns jetzt auf das nächste Jahr …

 

Teilnehmer/-innen:

 

Bauhaus-Universität / Weimar:

MALLAK HAWARY mit Old Kingdom

Die Protagonistin des kurzen Animationsfilms “Old Kingdom“ macht eine Selbstfindungsreise durch und stellt fest, dass ihre aktuelle Lebenssituation nicht definiert, wer sie ist. Der Animationsfilm ist von der altägyptischen Mythologie “Osiris und Isis“ inspiriert.

NINA HOPF mit EADEMCUTIS – DIESSELBE HAUT

„Ich möchte einfach als der gesehen werden, der ich jetzt bin!“ – In dieser experimentellen Dokumentation spricht John, der Zwillingsbruder der Filmemacherin und teilt seine Gedanken zu Identität, Körper und Geschlecht. Er gewährt dem Zuschauer dabei einen ganz intimen Einblick in sein Leben – und eine unmittelbare Nähe zu seinem Körper.

ALICIA KREMSER mit EXPOSURE

Exposure steht für die Diversität der weiblichen Körper, die Schönheit einer jeden Einzelnen und die verbindenden Gefühle von Frauen, die sich unterdrückt, oberflächlich behandelt oder pauschalisiert fühlen. Eine poetische Darstellung des weiblichen Körpers in seiner Anziehung und Verletzlichkeit. Verschiedene Stimmen formulieren persönliche Statements über Verletzlichkeit und Lust. Es werden Aspekte von Versuchung und Sehnsucht sowie von Angst vor Missbrauch angesprochen. Die Arbeit erzeugt eine Offenheit, die Raum bietet, eigene Erfahrungen zu projizieren. Exposure gibt Frauen eine Stimme, um eine sensible Botschaft über die weibliche Sexualität und Körperwahrnehmung in einer universalen Aussage nach außen tragen.

MIRKO MUHSHOFF mit BAUHAUS IN WIBLINGWERDE

Zum hundertjährigen Bauhaus-Jubiläum spricht jeder über Weimar, Dessau und Berlin. Doch kaum jemand kennt die vierte Station der Gestalterschule: das nordrhein-westfälische Wiblingwerde. Bauhaus-Enthusiast Thomas „Tommy“ Neureuther führt uns durch seine Heimatstadt, präsentiert die Highlights der Moderne und erklärt die Bedeutung des okkafarbenen Parallelograms.

SCARLETT NIMZ mit WENN DIE ANGST DIE ARME VOR DEINEM VERSTAND VERSCHLÄGT

Überrollt von der Angst vor der Angst vor dem Erröten bildet sich bei Rosa eine soziale Phobie, die ihre gesamte Wahrnehmung verzerrt. Immer mehr Situationen, Orte und Menschen werden in ihrem Gefühlssystem als potenziell prekär abgespeichert, was ihre persönliche Freiheit immer weiter schrumpfen lässt.

PAUL POLZE mit TIMELESS ORIGIN

Dieser Film besteht aus abstrakten und intuitiv gestalteten Objekten, die auf die Frequenzen verschiedener Soundspuren reagieren. Darüber hinaus nutzte dieser Film die Gestaltungsmöglichkeiten, die nicht auf real existierenden Objekten beruhen. Eine experimentelle Klangcollage bildete die Grundlage einer visuellen Interpretation. 

CLÀUDIA VILLAGRASSA mit DIFFERENCES OF OPINION

Ein Ehepaar argumentiert über seine persönliche Vision der Welt. Wird es sich auf eine gemeinsame Auffassung einigen? 

 

Burg Giebichtenstein / Halle (Saale):

REALITER mit Z

Zwei anonyme Körper in einem leeren, endlosen, roten Raum. Sie nähern sich an und helfen einander sichtbar zu werden, bis die Begegnung schließlich zur Auseinandersetzung führt. Sie stellt sie vor die Entscheidung, ob sie ihren Weg gemeinsam fortsetzen oder sich dem Vertrauten entziehen.

 

HfBK / Dresden:

ELISE BEUTNER mit THE NAME OF ALL THINGS

“The Name of All Things” ist eine Montage unterschiedlicher Gewässer und Landschaften, die die Künstlerin über Jahre hinweg in Irland gefilmt hat. Wasser erscheint auf der Insel allgegenwärtig. Zu hören sind verschiedene Stimmen, die irische Vornamen sprechen. Die Aussprache der Namen unterscheidet sich nach Dialekten. Die Geschichte der irischen Sprache ist wechselhaft und eng verknüpft mit der politischen Unabhängigkeit Irlands – war Irisch unter englischer Herrschaft ein sozialer Makel, wurde es später zu einem wichtigen Instrument auf dem Weg zu einer nationalen Identität. Aus einer verbotenen Sprache wurde ein Pflichtfach in der Schule. Obwohl fast niemand im Alltag Irisch spricht, sind irische Vornamen unter der Generation Y beliebter denn je, und knüpfen ein Band zwischen Celtic Tiger und den sagenhaften Gestalten der irischen Mythologie.

HANNAH DOEPKE mit FARMYARD

beschreibt eine besondere Begegnung mit Menschen, die sich auf intime und aufrichtige Weise öffnen. Man wird eingeladen ihnen auf eine kuriose Reise zu folgen und dabei von einer ansteckenden Ruhe ergriffen zu werden. Es ist Experiment, das sich mit der Frage auseinandersetzt, wie Klang die Imagination des Individuums stimuliert. Egal welchen Bezug man zu ihr haben mag, kann sich niemand ihrer Wirkung auf Körper, Geist und Seele entziehen.

JOHANNA FAILER mit TARIFA

In „Tarifa“ folgen wir dem Spaziergang einer Gruppe mit Hund, die den heimlichen Zauber der Halbinsel „Isla de las Palomas“ erkundet, dem südlichsten Punkt auf europäischem Festland. Möwen, Blütenduft, Leuchtturm, Sonnenuntergang – nichts fehlt zum perfekten Glück. Jene, die die Schönheit des Ortes schmecken dürfen und jene anderen, die keine Papiere und keine Rechte haben, wissen nichts voneinander.

HANNA GRIEPENTROG mit CARTOGRAPHY OF RESONANCE

Manche Orte sprechen zu uns, sie rufen Bilder in uns hervor und flüstern uns Geschichten zu. Solche Orte nennen wir places of resonance.⁴⁹ Dies ist eine map of resonance.

KARLA KREY mit UNSER SONNENSYSTEM

Unser Sonnensystem mit seinen acht Planeten ist nur ein winziger Teil des Universums. Auf der Suche nach zugleich Ursprung und Zukunft schaut die Menschheit seit der Antike zu den Sternen. Teleskope an Satelliten im All haben in den letzten Jahren beeindruckende Bilder der Wandelsterne geliefert. So sind wir möglicherweise der Erkenntnis schon näher gekommen.

KONRAD LEUE mit UNIVERSUM – DRAUSSEN VOR DER TÜR

Heavy Metal. Nacht. Leichenwagen. Eine Kirche und ein einsamer Mann. Vampirismus. Der Tod. Der Ritt auf dem Rückgrat. Durch die Scheibe. In den Sarg. Die Straße entlang. Schneller. Noch schneller. Sie liebt das Spiel mit dem Tod. Ihr Lächeln lässt Herzen stoppen. Ihr Blut lässt Hirne schmelzen. Das Erwachen. War es ein Traum? Vier Minuten pures Dynamit.

NORA MESAROS mit GARDEN

„Garden“ ist eine vielschichtige Erzählung, die mehrere Arten von Heimat und Kindheitserinnerungen miteinander vereint. Nora Mesaros hat einzelne Bildausschnitte aus ihrer ehemalige Kinderbücher herausgegriffen, um sie mit den Fotos von den Interieurs und der Umgebung ihres Elternhauses neu zu kombinieren. Durch die Zusammenführung von Foto und Kinderbuch ist der Raum und Zeit der Handlung undefiniert. Der Protagonist wird auf eine einsame Reise in eine Welt geschickt, die visuell entfremdet ist. Die Animation spielt sich im Loop ab.

HGB / Leipzig:

PAULA ÁBALOS mit DIARIOS DE TRABAJOS (WORK DIARIES)

Work Diaries consists of a compilation of video diaries that Ábalos has created during the last years in which she documents her work time in different jobs she has performed parallel to her artistic work to cover her costs of living.
These diaries are a way of recovering the lost time in which the author rents her body to companies, trying to reappropriate those hours.

JULIE HART mit KREISLÄUFE

Der Film „Kreisläufe“ verbindet Breitbandausbau und Wasser miteinander – als zwei infrastrukturelle
Weisen, in denen Thallwitz mit der Welt verbunden ist. Glasfaserausbau als eine neue, innovative und
zukunftsweisende Verbindung. Wasser als eine Jahrhunderte alte.
Neben der behandelten Thematik reflektiert „Kreisläufe“ verschiedene Zeitlichkeitskonstrukte; zum einen
zyklisches ( ∞ ) sich immer Wiederholendes, zum anderen das lineare abfahren einer Strecke ( A – B).

INKA HILSENBEK mit BÜCKEBERG BEI HAMELN (HYMNE RÜCKWÄRTS)

In dieser performativen Arbeit verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart an einem symbolschwangeren Ort zu einer irritierenden, zähen und beinahe komischen Symbiose: Die alte Rattenfängerlegende wird auf aktuelle politische Akteure und deren verdrehte Melodien projiziert. Und es scheint schicksalhaft, dass just am Ort der makabren Sage auch die Erinnerung an eine der größten ideologischen Massenmanipulationen der deutschen Geschichte rottet: dem Reichserntedankfest.

SUSANNE KONTNY mit DER LEIERMANN

Seit 2017 begleite ich Pegida („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) in
Dresden. Die islam- und fremdenfeindliche, völkische, rassistische sowie zum Teil rechtsradikale
Bewegung zieht bis heute etwa 2000 Menschen jeden Montag auf die Straße. Ohne auf großen
Widerstand zu stoßen. Die Wiedergabe einer eingeschworenen Gemeinschaft.

 

Kunsthochschule Weißensee / Berlin:

 

CHARLOTTE JACOBY mit SPINNE DER FILM

Eine Spinne reflektiert über die Ursprünge ihrer Panikattacken.

BELEN RESNIKOWSKI mit BECOMING

The film is an exploration of feminist histories and futures. It explores his knowledge and struggle; the identity in constant evolution and movement, to be water, to be air, to be animal, to be woman.

Universität Greifswald:

ANNE GERDA BÖGELSACK mit IN ECSTASY

Der kurze Artfilm wurde im Rahmen des Seminars „Verwandlungskünstler“ entwickelt und zeigt einen Verlauf von Farben. Dabei wird die erste Hälfte des Videos von eher dunkleren Farbtönen dominiert, die jedoch zunehmend heller und später sogar neonfarbig werden. Verschiedene Rhythmen, harte Schnitte und Variationen in Bildausschnitten sollen den Betrachter in den Bann ziehen und eine Form von Verwandlung darstellen. Bezüglich Letzterem diente das Thema Ekstase und Rausch als Inspirationsquelle …

CAROLIN JÜR, FRIEDERIKE REINHARDT, ALINA SANDER mit #PRÄSENZ

Im Rahmen des Seminars „Inkognito – zwischen Cybermobbing und der großen Liebe aus dem Internet“ entwickelten die drei Studierenden eine Videoinszenierung, die sich mit der Thematik Cybermobbing beschäftigt. Der Film wurde ursprünglich im Zuge einer Ausstellung auf einem Monitor präsentiert. Gezeigt wird eine unbewegliche, mit dem Rücken an einer Wand stehende, weibliche Person. Auf den Körper projizierte Chats irritieren. Aus anfänglicher Vertrautheit wird Erstarrung. Hass- und Schmähkommentare verletzen. Aus Hilflosigkeit wird Widerstand. Unterstützt von der wütenden Erregung eines instrumentalen Jimi Hendrix Songs.

ALINA SANDER, FRIEDERIKE REINHARDT mit [ˈknakņ]

ˈknakn̩
ˈkna-n̩
ˈ–akn̩
ˈk—n̩
ˈ—k-
—–

Hier gibt es ein paar Bilder vom Festival im letzten Jahr:

 Fotos: © pidelta.de

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